Liebe Gemeindemitglieder,
wir möchten Ihnen an dieser Stelle den aktuellen Stand der Planungen und Arbeiten bzgl. des Zukunftskonzeptes der Pfarrkirche Venn darstellen. Diese Informationen wurden Ihnen teilweise auch im Gottesdienst am 12. September 2017 vorgetragen.
Am 12. September 2017 wurde mit dem Aufbau der Trennwand zwischen Oktogon und Langschiff begonnen. Im Festgottesdienst am 10. September 2017 wurden aus diesem Anlass die nachstehenden Informationen des Kirchenvorstandes bekanntgegeben.
Zunächst einmal: Heute ist kein Abschied, sondern ein Aufbruch!
Unsere Pfarrgemeinde nimmt ihr Schicksal vor dem Hintergrund der noch viel deutlicher werdenden Auswirkungen des Priestermangels sowie der sinkenden Zahl von Gottesdienstbesuchern aktiv selber in die Hand.
Der Priestermangel zwingt die Gemeinden, neue Strukturen zu entwickeln. Es wird definitiv Veränderungen in den Gemeinden geben. Gemeindeleben kann zukünftig nur von den Menschen vor Ort gestaltet werden. Ehrenamtler, besonders auch aus den Reihen der Jugend, sind gefragt sich zu engagieren.
Eine Gemeinde kann nur fortbestehen durch ein Angebot vor Ort zu Gebet und Andacht aber auch zur Unterstützung des sozialen Zusammenhalts sowie Gelegenheiten zum gemeinsamen feiern und fröhlich sein. Bischof Helmut Dieser spricht von einer Notwendigkeit der tiefen und mutigen Erneuerung der Pfarreien und Pastorale.
Liebe Gemeinde,
es kommt auf uns alle an, es muss gelingen, unsere Kirche mit Leben zu füllen. Dies hat uns auch Weihbischof Karl Borsch im Rahmen seiner Visitation im letzten Jahr zugerufen, als wir ihm die Pläne zur Umgestaltung und Nutzungserweiterung der Kirche vorgestellt haben.
Die baulichen Änderungen sollen dazu dienen, dass auch in Zukunft mit Lust und Freude das Gemeindeleben gestaltet werden kann. Im Oktogon sollen neben den Eucharistiefeiern auch optimale Gestaltungsmöglichkeiten für Wortgottesdienste, Andachten, Tauf- und Familienfeiern usw. gegeben sein.
Das Langschiff soll künftig nach einem 2. Bauabschnitt auch die Funktion eines Gemeindesaales erfüllen. Diese Überlegungen wurden unter Einbezug der Pfarrangehörigen in zwei Bürgerabenden sowie des Pfarreirates und des Patoralteams getroffen. Schließlich erfolgte die Abstimmung mit dem Bistum.
Die Kirche wird so zum zweiten Mal in Ihrer Geschichte den Erfordernissen der Zeit angepasst. Wie es in Venn bis 1913 war, Gottesdienst zu feiern, dies können sie ab Oktober erfahren, wenn wir das Langschiff als Kirche während der Bauarbeiten im Oktogon nutzen.
Mit den jetzt beginnenden Bauarbeiten sollen die Feuchtigkeitsschäden nach der zurückliegenden Dacherneuerung beseitigt werden. Somit kann die von unserer Gemeinde langersehnte und notwendige Sanierung des Oktogons nunmehr endlich durchgeführt werden.
Für das Oktogon sind im Einzelnen folgende Arbeiten vorgesehen:
Chorraum
Der Zelebrationsaltar soll etwa 6 m in Richtung Mitte des Oktogons versetzt werden. Hierzu werden die vorhandenen- in das Oktogon ragenden Stufen zurückgebaut und ein neues, breit angelegtes Stufenplateau errichtet. Der Altar steht künftig nur um eine Stufe höher als der Boden des Oktogons. Der Ambo soll in gleicher Achse wie der Zelebrationsaltar hinter demselben Aufstellung finden und drehbar umgebaut werden. So können auch Gottesdienste im Chorraum stattfinden. Hierzu und auch zur Ausstattung des Oktogons in Ergänzung zu den vorhandenen Rundbänken werden weitere Stühle angeschafft.
Sanierung des Innenputzes / Innenanstrich
Der Innenputz wird teils saniert, teils erneuert. Um künftig Feuchtigkeit von den Wänden fern zu halten, soll innen die Bodenisolierung im Bereich der Wände entfernt werden. So kann die Feuchtigkeit über die Bodenplatte in den Innenraum diffundieren. Optisch wird der Streifen vor den Wänden mit Basaltsplitt gestaltet.
Wandflächen und Gewölbe werden neu in einem hellen Farbton gestrichen. Zur Betonung des eindrucksvollen Gewölbes soll nur sehr sparsam Farbe zum Einsatz kommen. Das Probejoch wird also nicht 1:1 umgesetzt.
Licht
Licht wird das wesentliche Gestaltungselement des Oktogons. Durch geschickt angebrachte LED- Leuchten soll der Raum wirkungsvoll ausgeleuchtet werden. Je nach Liturgie sollen verschiedene Szenarien möglich sein. Zentrales Raumelement wird ein großer Ringleuchter sein.
Akustik
Es wird eine hochmoderne Lautsprecheranlage mit Induktionsschleifen zum Einsatz kommen. Weiter wird ein Akustikgutachten zur Gestaltung der Trennwand zum Langschiff erstellt, um eine gute Akustik im Oktogon künftig sicher zu stellen.
Taufbecken
Das Taufbecken wird etwa 5m vor der Trennwand im Oktogon ebenfalle in einer Achse zu Alter und Ambo angeordnet.
Zugänge
Der Zugang zum Oktogon wird künftig über die Seiteneingänge erfolgen. Langschiff und Oktogon bleiben über eine doppelflügelige Türanlage mit einander verbunden. Die Übergangskirche während der Bauarbeiten (Langschiff) wird vom Eingang über die Marienkapelle erschlossen.
Von Ihnen aus gesehen im linken Seitenschiff können Sie im Anschluss an den Gottesdienst gerne den Plan zur Umgestaltung des Oktogons einsehen. Bitte haben Sie dafür Verständnis, dass wir Ihnen noch nichts über die Dauer der Bauarbeiten mitteilen können. Chor und Oktogon sollen in neuem Glanz erstrahlen. Freuen wir uns darauf.
Ihr Kirchenvorstand